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Eugen

„Eugen ist 36 Jahre alt und engagiert sich seit zweieinhalb Jahren im Mentoringprojekt, indem er Schulkindern einmal wöchentlich Hausaufgabenhilfe gibt.“

 

Ehrenamtlicher Eugen

 

Eugen ist 36 Jahre alt und engagiert sich seit zweieinhalb Jahren im Mentoringprojekt, indem er Schulkindern einmal wöchentlich Hausaufgabenhilfe gibt. Im AWO „Mühlentreff“ bietet er außerdem jeden Sonntag einen Schach-Club für Kinder und Jugendliche an. Noch dazu bietet er seit April 2024 ein Betreuungs/-und Spieleangebot für Kinder in einer Notunterkunft für Geflüchtete in Neukölln-Britz an.

 

Eugen: Ich bin seit zweieinhalb Jahren ehrenamtlich bei der AWO tätig. Ich habe schon verschiedene Nachhilfeschüler gehabt, mit Migrationsgeschichte. Teilweise waren es auch kleine Gruppen, Geschwister oder Freunde. Aktuell gebe ich Ibrahim Nachhilfe, er ist 14 Jahre alt und in der siebten Klasse, das klappt ganz gut. Parallel dazu habe ich noch einen Schach-Club aufgebaut, einfach um den Kindern einen Raum zu geben, wo sie sich treffen und ein bisschen spielen können. Und ich bin auch noch in der Flüchtlingsunterkunft Britz, zweimal die Woche. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, deswegen habe ich ein bisschen Zeit und kann genesen, beziehungsweise mir die Zeit ein bisschen einteilen, um mich einzubringen, da ich derzeit nicht berufstätig bin.  

In der Flüchtlingsunterkunft gibt es zweimal die Woche für eineinhalb Stunden von 18:00 bis 19:30 Uhr einen Raum, der aufgemacht wird für Kinder, die dort einfach spielen können. Also die Betreuer*innen, auch alles Freiwillige, die denken sich dann Spiele aus, wie Reise nach Jerusalem beispielsweise oder Fangenspielen. Es gibt auch ein Musikspiel, wo man stehen bleiben muss wenn die Musik ausgeht. Es ist letztendlich ein Raum, in dem Kinder Aufmerksamkeit bekommen. Das ist auch das, was ich bei der AWO anbieten möchte, über den Schachclub und über die Nachhilfe. Die Währung für Kinder ist, finde ich, immer Aufmerksamkeit. Kinder sind pfiffig, die können sehr schnell lernen. Sie brauchen meistens keine direkte Nachhilfe; wenn sie sich Zeit nehmen würden, wenn sie den Raum hätten, würden sie das auch selbst hinbekommen, meiner Meinung nach. Ich biete daher einfach Aufmerksamkeit. 

Frage (KK): Was ist deine Motivation, was bedeutet dir dein Engagement?

Eugen: Aufgrund meiner eigenen Entwicklung und Herkunft und Familienstruktur kann ich sehr gut mit Kindern umgehen. Ich finde es toll, dass Kinder häufig schnell Vertrauen aufbauen. Das finde ich besonders beeindruckend bei Kindern, bei denen man nicht genau weiß, auf welchem Weg sie nach Deutschland gekommen sind. Zu sehen, dass sie trotz aller Erfahrungen wieder schnell Vertrauen fassen. Das ist meine Motivation, das macht mich glücklich. Die Anerkennung, die ich für meine Unterstützung bekomme, macht mich glücklich. Es ist ein Geben und Nehmen. Ich gebe Aufmerksamkeit und die Rückmeldung, die ich dafür von den Kindern bekomme, macht mich glücklich. Man kann Kindern mitgeben, dass es Werte gibt, die nicht bezahlbar sind. Wichtige Werte, die heutzutage verloren gehen durch die Digitalisierung beispielsweise. Werte für ein Miteinander. Ein bisschen lässt sich das so erklären: Ich komme aus so einer Familie, ich war klein, ich habe Hausaufgaben gemacht und mir hat immer jemand gefehlt, der gebildet ist, der mal über meine eigenen Hausaufgaben schauen kann, den ich mal ansprechen kann. Wie komme ich da weiter, was heißt dieses Wort? Das möchte ich geben.

Ehrenamtlicher Eugen

Ehrenamt macht glücklich! Eugen

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