WOHNEN UND TEILHABE
DigiTeilhabe – Inklusives Engagement und digitale Nachbarschaft
Leave no one behind – getreu diesem Motto, niemanden zu vergessen, generierten wir mit Unterstützung eines Modelprojektes des AWO Bundesverbandes und der Aktion Mensch im FALK-Club seit dem Spätsommer ein Angebot, welches für eine Verbesserung der digitalen Teilhabegerechtigkeit sorgen kann.
Gerade in Einrichtungen der Behindertenhilfe erleben wir aufgrund der Pandemie zunehmend die Situation, dass Menschen mit Beeinträchtigung keine bzw. wenige Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe besitzen. Für Menschen mit Behinderung, und vor allem für jene mit kognitiven Einschränkungen, bedeutet dies eine zusätzliche und für sie bis dahin unbekannte psychische Belastungssituation. Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl leiden, soziale Kontakte sind nur eingeschränkt möglich. In dieser aktuellen Situation können daher digitale Kommunikationstechnologien helfen und dazu beitragen, sich zu informieren, Alltagsgeschäfte online zu besorgen, Beziehungen zu intensivieren und den Kontakt zu vertrauten Bezugspersonen aufrechtzuerhalten.
Sie können aber auch zum Aufbau neuer Beziehungen und der Erweiterung des eigenen sozialen Netzwerks dienen, da die Interessierten über den niedrigschwelligen Projekt-Einstieg einen Zugang zu den sogenannten sozialen Medien finden. Dies ist insbesondere bei Menschen von Bedeutung, die allein leben und behinderungsbedingt wenige persönliche Kontakte haben und ggf. sozial isoliert leben.
Der FALK-Club hat als Begegnungsstätte einen tradierten und direkten Zugang zu Menschen mit Beeinträchtigung, die sich eine Assistenz beim Zugang zur digitalen Teilhabe wünschen. Zum Abbau von Teilhabebarrieren wollen wir mit einem „Lernprogramm“ die digitale Teilhabe ermöglichen. Hierzu werden auch freiwillig Engagierte, die wir aus dem Freiwilligenpool von AWO ExChange gewinnen konnten, eingesetzt.
Das Angebot „Erwerb von digitalen Kompetenzen“ ist eine zeitgemäße Bereicherung des Portfolios der Freizeiteinrichtung und ermöglicht bestenfalls die Herstellung einer inklusiven digitalen Souveränität (Empowerment). Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft.
Sommer, Sonne, Strand
Auf Wunsch unserer Bewohner*innen organisierten wir im Juni 2021 eine sozialpädagogische Gruppenreise auf den Camping-Platz „Regenbogencamp“ im Ostsee-Bad Prerow.
Die Anreise erfolgte in zwei Gruppen: eine reiste mit dem AWO-Bus an, die andere per Bahn oder Bus.
Unsere Bewohner*innen waren begeistert, die gut ausgestatteten Campingwagen zu beziehen.
Nach Erkundung des riesigen Campingplatzgeländes und Kennenlernen der dort angesiedelten Infrastruktur konnten unsere Bewohner*innen eigenständig etwas unternehmen – was sie auch gern nutzten. Ausflüge in die nähere Umgebung und Strandleben rundeten das Urlaubsfeeling ab.
Herr D. nächtigte etwas getrennt von seinen beiden Mitbewohnern unter dem Vordach des Campingwagens und genoss besonders abends die Gelegenheit, sich auf ein Bier mit anderen Camping-Gästen vor der großen Leinwand zum Fußballschauen zu treffen.
Herr K. genoss diese Urlaubstage sehr. Gern bummelte er über das Gelände und gönnte sich Leckereien oder suchte für seine Familie Souvenirs.
Frau R. empfand diesen Urlaub als kleines Abenteuer. Das Wohnen im Campingwagen gefiel ihr sehr. Bummeln auf dem Camping-Gelände und Schwimmen in unserer Begleitung waren ihre Highlights.
Herr S. konnte sich gut auf die Bedingungen auf dem Campingplatz einlassen. Obwohl es ihm anfangs sehr schwer fiel, im meist tiefen Sand zu laufen, zeigte er sich sehr tapfer. Am liebsten suchte er sich schattige Plätze und genoss die Eindrücke auf dem riesigen Gelände. Er hatte Freude, die anderen Camping-Gäste mit Sack und Pack – und auch Hunden – zu beobachten und sich kleine Erfrischungen zu gönnen. Auch bummelte er sehr gern in den Morgen- und Abendstunden in der näheren Umgebung, um Geschäfte und andere Angebote aufzusuchen.
Frau S. bewohnte mit Frau R. einen Campingwagen, in den sie sich zwischendurch zurückzog und ausruhte. Auch sie bewältigte die Strand-Sand-Bedingungen, obwohl auch ihr die Fortbewegung in der Hitze im meist tiefen Sand schwerfiel. Sie gönnte sich oft schattige Pausen, während sie die Angebote auf dem großen Gelände besichtigte und in den kleinen Läden stöberte.
Alle Bewohner*innen äußerten sich mehr als zufrieden über diesen kurzen gemeinsamen Urlaub.
Sonnige Tage in Costa del Maresme
Am Sonnabend, den 18. September, ging es mittags zum neuen Berliner Flughafen und dann ohne Probleme mit dem Flieger direkt nach Barcelona. Dort angekommen, fuhren wir mit einem Bus weiter an den Strand von Calella. Calella ist eine spanische Stadt an der katalanischen Costa del Maresme und liegt 56 Kilometer von Barcelona entfernt.
Wir bezogen im sehr schönen Hotel „Amaika“ unsere Zimmer, dann ging es im Shirt zum Abendessen unter freiem Himmel. Am nächsten Tag weckte uns die Sonne und nach dem Frühstück sind wir direkt an den Mittelmeerstrand gegangen. Das Wasser war mit 23 Grad sehr angenehm.
Am Montag fuhren wir dann mit dem Zug nach Barcelona. Dort ging es zu Fuß kreuz und quer durch die Altstadt. In netten Cafés und kleinen Bars gab es regelmäßige Erholungspausen. Als wir am späten Abend wieder in unserem Hotel ankamen, waren wir erschöpft, aber glücklich.
Nach ein paar erholsamen Tagen am Meer in Calella fuhren wir am Freitagabend wieder mit dem Zug nach Barcelona. Diesmal wollten wir das Stadtfest „La Mercè“ besuchen und zwei Freiluft Konzerte erleben. Als Erstes spielte eine Punk-Rock Band, im Anschluss eine Hard-Rock Band.
Trotz der coronabedingten Stühle, war es sehr schön, mal wieder Livemusik zu hören. Zu später Stunde ging es mit einem Nachtbus zurück nach Calella.
Nach weiteren entspannten Tagen am Meer fuhren wir nach Figueres, um dort das Dali Museum zu besuchen. Vom Bahnhof schlenderten wir durch das Stadtzentrum, nahmen einen kleinen Imbiss zu uns und hatten noch viel Zeit für das Museum, welches sich in einem alten Theater befindet.
Wenige Tage vor unserer Abreise gab es abends am Strand noch ein fantastisches Feuerwerk. Am 02. Oktober war unser Urlaub leider zu Ende. Wir genossen ein letztes ausgiebiges Frühstück im Hotel, um nach dem Mittagessen am Meer zum Flughafen von Barcelona zu fahren. Gegen Mitternacht waren wir zurück in unserer WG in der Hermannstraße.