Susanne (58) und Sabine (63) sind zwei kreative Köpfe, die sich gefunden und zusammengetan haben. Seit 1,5 Jahren leiten sie ehrenamtlich offene Bastelgruppen im „Margaretentreff„ in Lichtenberg und im „Mühlentreff„ in Buckow an: Sterne, Blumen, Schmetterlinge – die beiden sind offen für Ideen der Teilnehmenden. Inzwischen sind aus den Bastelgruppen richtige „Bastelcafés„ mit fester Stammkundschaft entstanden. Für Susanne und Sabine ist das Basteln das verbindende Glied. Aber das Schönste an den Bastelcafés sind die Gespräche, die Begegnungen mit den Menschen.
Susanne: Also ich heiße Susanne und leite den Kurs im „Margaretentreff“ seit Dezember 2022. Eigentlich hat sich das aus einer ganz anderen Geschichte entwickelt. Ursprünglich war ich hier zu einem Malkurs gegangen und habe dort einfach angefangen zu basteln. Und dann wurde gefragt: Na, warum machst du das nicht alleine, als Gruppe für dich? Am Anfang habe ich gezögert und bin dann erst so nach und nach dazu gekommen, dass ich das jetzt auch einmal wöchentlich im „Margaretentreff“ anbiete. Und dich bin ziemlich dankbar gewesen, Sabine dazu zu kriegen, weil Sabine ein sehr kreativer Kopf ist.
Ja, warum mache ich das? Ich bin Frührentnerin und ich glaube es ist gut, wenn man unter Menschen ist. Und das ist auch so mein Kredo für die Gruppe im Margaretentreff gewesen: Menschen aus ihrer Isolation rauszuholen und wenn es nur für eine Tasse Kaffee ist. Und wenn es auch nur für eine Blume ist oder auch wenn es nur einfach dasitzen und schwatzen ist. Die Gruppe ist inzwischen so ein bisschen ein Selbstläufer geworden. Irgendeine*r bringt immer einen Kuchen mit und ich glaube wir entwickeln uns so richtig zu einem Bastelcafé (lacht).
Sabine: Ich selber bastele ja schon immer. Ich war Justizvollzugsangestellte bzw. -beamtin. Ich habe den großen Schlüssel gehabt, ich habe die großen Buben weggeschlossen. Und dazu braucht man einfach einen Ausgleich. Aber ich habe auch mit den bösen Buben gebastelt.
Und ja, es macht ja auch Spaß. Und wie Susanne schon sagt, das ist nicht nur dieses Basteln. Das ist das I-Tüpfelchen oben drauf. Es geht um die Kreativität und die Gespräche. Manchmal sind sie doof, gar kein Thema. Aber manchmal sind es auch tiefe Gespräche. Und einfach andere Menschen um sich haben – ich finde, dass das auch ganz wichtig ist. Wie gesagt, ich finde ja auch, dass es gar nicht so wichtig ist, dass irgendetwas fertig ist. Es ist wirklich, wir haben gesprochen, wir haben gequatscht, wir haben Kaffee zusammen getrunken. Und wenn ich dann sehe, dass eine 84-jährige Frau noch so kleine Herzen falten kann. Das sind so feine Sachen. Das ist schön.